Anlässlich des 200. Geburtstages des eng mit St. Florian verbundenen Komponisten Anton Bruckner entstand die Idee, im frei zugänglichen Prälatengarten des Augustiner-Chorherrenstifts einen kleinen, nachhaltigen Hausgarten aus der Zeit Anton Bruckners anzulegen.
Entstehung des Gartens
Frau SR Petra Baumschlager, ihre damalige Klasse, weitere Lehrpersonen und Kinder, aber auch Eltern und Großeltern, nahmen sich dieser Aufgabe mit großem Engagement an.
Zunächst wurde das schottrige Erdreich abgetragen und durch humusreiche Erde, welche von der Marktgemeinde zur Verfügung gestellt wurde, ersetzt. Anschließend wurden in verschiedenen Reihen Beerensträucher, Kräuter und Gemüsesorten gepflanzt – Pflanzen, die bereits zu Zeiten Anton Bruckners hier heimisch waren.
Alle Pflanzen stammen aus biologischer Herkunft und wurden vom ortsansässigen Biohof Obermayr Wild gespendet. Auch die Gärtnerei Sandner unterstützt die Schule und das Projekt.
Pflege und Ernte
Die Pflanzen gedeihen prächtig, da die Schülerinnen und Schüler sie bei Sonnenschein täglich gießen und mit Rasenschnitt oder ähnlichem mulchen.
Neben der Pflege durfte natürlich auch immer wieder genascht und geerntet werden.
Ein Schild informiert vorbeigehende Besucher über das Projekt. Beschriftungen sowie bunt bemalte Gießkannen laden dazu ein, mitzuhelfen – sei es beim Gießen, Pflegen oder Naschen.
So wird die Öffentlichkeit dazu eingeladen, sich zu beteiligen, sich zu freuen und „wertzuschätzen, was wächst“.
Historischer Bezug
„Anton Bruckner (1824–1896) war ein oberösterreichischer Komponist und Musiker, der nach seiner Sängerknabenzeit dem Stift St. Florian ein Leben lang verbunden blieb. Er ist in der Gruft unterhalb seiner geliebten Orgel bestattet.
Sein jüngerer Bruder Ignaz war nicht nur Orgelbalgtreter, sondern auch Gärtner im Stift!
Hier wächst, was es damals schon gab. Welche heimischen Pflanzen, Früchte und Gemüse erkennt ihr?“
Ein Garten fürs ganze Jahr
Viele wertvolle Erfahrungen konnten und können gesammelt werden – beim Säen, Pflegen, Gießen, Beobachten, Ernten, Verkosten und Verarbeiten.
Diese Tätigkeiten bieten zahlreiche Lernmöglichkeiten in unterschiedlichen Unterrichtsfächern über das ganze Jahr hinweg.
Sogar während der Wintermonate konnten Fenchel und verschiedene Salate, wie etwa Vogerlsalat, geerntet werden. Die Kräuter und Beerensträucher überstanden die kalte Jahreszeit gut und beginnen nun im Frühjahr wieder kräftig auszutreiben.
Im April und Mai werden erneut Biopflanzen gesetzt und gepflegt, damit sie gut anwachsen.
Begeisterung bei Groß und Klein
Viele Besucher des Stiftes St. Florian freuen sich über diesen besonderen Garten. Die stets bereitstehenden Gießkannen laden zum Mitmachen ein.
Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv – die Passanten zeigen sich begeistert vom Einsatz und Engagement der Kinder.
Auszeichnungen
Das Projekt „Brucknergarten“ wurde 2025 mit dem Nachhaltigkeitspreis von Lions International Distrikt 114 Mitte ausgezeichnet.
Außerdem ist die VS St. Florian ebenfalls seit 2025 eine „Natur im Garten – Schule“, einer Initiative von Gartenland OÖ und des Landes OÖ. Ausgezeichnet mit der Plankette werden Bildungseinrichtungen, deren Freiflächen eine hohe Bedeutung als Lernort, aber auch für soziale Interaktion und Erholungsraum zukommen. Der Schulgarten bietet hier einen wichtigen Raum für handlungsorientiertes Lernen.